Der D-Tunnel
Diplomarbeit „Die D-Linie”
Diplomarbeit „Die D-Linie” (Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2004)
Der D-Tunnel ist auch ein umfassendes Thema einer Diplomarbeit gewesen. Die im Diplomica-Verlag erhältliche Arbeit wurde von dem entstand als Diplomarbeit von Frank Stiefenhöfer im Studiengang Stadtplanung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg und wurde im Zeitraum von vier Monaten angefertigt. Das Interesse für den öffentlichen Nahverkehr und das aufmerksame Verfolgen der Entwicklung des Stadtbahnnetzes Hannovers waren Anstoß für diese Diplomarbeit aus dem Jahr 2004. Mit 228 Seiten und unzähligen Plänen und Abbildungen wird das Thema umfassend behandelt, bewertet und auch mit Alternativvorschlägen ausgebaut. Die PDF-Arbeit kann unter www.diplom.de für 48 EUR erworben werden.
Nach einer Einführung in das Thema und theoretischen Grundlagen über das Stadtbahnsystem widmet sich die Arbeit erst einmal den Stadtbahnprojekten in Köln und Bordeaux mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen und zeigt Vor- und Nachteile von Tunnelstrecken auf. Danach erfolgt eine Bewertung der Ausgangslage: heutige Situationen in der Innenstadt von Hannover, zukünftige Entwicklungstrends und Einzugsbereiche der geplanten Haltestellen bzw. U-Bahnstationen werden aufgezeigt. Die Analyse der Einzelhandelsstruktur sowie von Stadtraum, Fußwegeachsen, Baustruktur und Mängeln fließen bei dieser Bewertung mit ein. Schließlich erfolgt eine Vorstellung der Planungen zum Ausbau der D-Linie mit den Varianten A, B und C. Diese sind im Einzelnen:
- Variante A: oberirdische Trasse bis Raschplatz (die „Posttunnel”-Führung)
- Variante B: D-Tunnel mit Rampe in der Goethestraße via Steintor und Hauptbahnhof mit Rampe in der Berliner Allee und Zooabknick (kurzer D-Tunnel)
- Variante C: wie B, nur weitere unterirdische Führung in der Berliner Allee (längerer D-Tunnel)
Die Diplomarbeit legt ihren Fokus nur auf den innerstädtischen Bereich zwischen Goetheplatz und Berliner Allee. Alle Varianten werden auf ihre Vor- und Nachteile abgeklopft, dabei werden die Planungen von 1992 vorgestellt als auch eigene Ideen und Ausbaudetails zu den jeweiligen Varianten vorgestellt und bebildert. Seltene Pläne aus dem damaligen U-Bahn-Bauamt unterstützen die Aussagen.
Es darf erwähnt werden, dass die Arbeit zwar viele neue Ideen und Ansatzpunkte liefern kann, jedoch teilweise nicht immer sorgfältig angelegt wurde. Kommasetzung und Orthografie lassen zu wünschen übrig, Lieblingswort des Autors ist die „soziale Kontrolle” an jedem Ort. Auch die zuweilen ungelenke Bildmontage und falsche Beschriftungen in den Plänen fallen Kennern der Materie auf. Trotz dieser leichten Schwächen ist diese Diplomarbeit lesenswert, weil sie Denkanstöße aufzeigt und alle Varianten vorbehaltlos bewertet, wobei die Tunnelvarianten mit einigen Ausbauvorschlägen zumeist noch besser dasteht als die Oberflächenlösung. Ganz ohne das „Kellerargument” kommen aber diese Bewertungen auch nicht aus. Der Leser muss sich also selbst ein Urteil bilden.
Abbildungen und Details aus der Diplomarbeit können wir an dieser Stelle zeigen, wenn wir weitere Erlaubnisse dazu erlangt haben.