Der D-Tunnel
1. Ausbaustufe: Goetheplatz–Hauptbahnhof
Diese Ausbaustufe stellt den ersten Schritt dar, um den D-Tunnel sinnvoll mit dem Stadtbahnnetz zu verknüpfen. Um diesen Torso drehen sich auch die meisten Diskussionen. Wie aus dem U-Bahn-Bau bekannt, wurden die ersten Tunnelstränge immer als Teilstücke gebaut und dann so früh wie möglich dem Verkehr übergeben, um die Bauten sofort nutzen zu können und ihren Verkehrswert einzubringen. Dabei waren etwa kurze Tunnelstücke mit ein oder zwei neuen Stationen und einem provisorischen Kehrgleis an der Tagesordnung (Kröpcke–Schlägerstr. etc.). Nichts anderes wird die 1. Ausbaustufe für einen kompletten D-Tunnel darstellen.
Verlauf: Am Goetheplatz wird der Kreisel durch ein Gleisdreieck ersetzt. Die Haltestelle Goetheplatz wird mit leichtem Gefälle (1%) mit Seiten-Hochbahnsteigen in die anfangende Rampe integriert, kurz danach taucht die Rampe (mit 4% Gefälle) ab, um den Cityring am Leibnizufer und die Leine an der Goethebrücke zu unterfahren. Die Station Steintor wird mit einem Mittelbahnsteig und kurzen Umsteigebeziehungen zum C-Ast ausgebaut. Kurz danach wird mit einem weiten Bogen die vorhandene Bebauung (und die Ernst-August-Galerie) unterfahren. Wiederum im 60°-Winkel wird die Station Hauptbahnhof gekreuzt, wobei die „Geisterstation” nun vollkommen barrierefrei und modern ausgebaut allen umsteigenden Fahrgästen kurzes und witterungsgeschütztes Umsteigen zum A- und B-Ast ermöglicht. Hinter der Station wird in einem Tunnelstück unter dem Cinemaxx eine provisorische Wendeanlage errichtet.
Kosten: (inflationsbereinigt) ca. 150 Mio. Euro inklusive Stationsausbauten, davon ca. 15 Mio. Anteil der Region Hannover nach der GVFG-Novelle. Bauzeit max. 4 Jahre (nicht mehr, nicht weniger).
Vorteile:
- Sofortiges Verknüpfen der Umsteigestationen Steintor und Hauptbahnhof
- Ausbau der vorhandenen Vorleistungen in den Stationen
- Kurzes, witterungsgeschütztes Umsteigen zu den vorhandenen Ästen
- Fahrtzeitgewinne von bis zu drei Minuten in Richtung Hauptbahnhof
- Entlastung der Cityring-Kreuzung Leibnizufer
- Möglichkeiten der Straßen- und Platzumgestaltung in der Goethestraße, am Steintor, in der Kurt-Schumacher-Straße und am Ernst-August-Platz
- Kein zwingender Abriss der Raschplatz-Hochstraße (wie oberirdisch einst vergeblich geplant)
Nachteile:
- Risiko eines bleibenden 1. Bauabschnittes bei politischem Unwillen einer Fortsetzung Richtung Marienstraße/Südstadt
- Aufnahme nur von Halbmesserlinien (d.h. keine die Stadt durchfahrenden Durchmesserlinien)
- Bislang keine Erschließung von Königstraße, Berliner Allee und östlicher Südstadt
Die Lagepläne und Längsschnitte des U-Bahn-Bauamtes für die 1. und 2. Ausbaustufe von 1992 können Sie in der Rubrik Downloads einsehen.