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Pressemitteilung (05.04.16): „D-Linie fährt in die Kostenfalle” – von wegen „Worst case-Szenario”
von Jens Pielawa (Kommentare: 0)
„D-Linie fährt in die Kostenfalle” – von wegen „Worst case-Szenario”:
Bestätigte Kostensteigerung beim Hochbahnsteig-Ausbau „Rosenstraße“
Die Neue Presse berichtete am 5. April im Artikel „D-Linie fährt in die Kostenfalle” über tatsächlich eintretende Kostensteigerungen beim „Projekt 10/17“ (D-Linie). Das Planungsbüro Transtecbau hatte Mitte Februar eine Kostenanalyse zum „Projekt 10/17“ vorgelegt und errechnete insgesamt eine Kostensteigerung von 47 Mio. Euro auf 63 Mio. Euro. Für den Abschnitt 2 (Hauptbahnhof bis Herschelstraße mit dem Bahnsteig „Rosenstraße“) bestätigt sich nun der Verdacht, dass die Kosten tatsächlich höher ausfallen als einst beantragt – die Prognosen bestätigen sich.
Infra-Chef Stefan Harcke wird zitiert, „dass die Kosten ziemlich exakt in dem Rahmen liegen, den die Transtec berechnet hat“. Das Planungsbüro berechnete für den Abschnitt zwischen Ernst-August-Platz und Herschelstraße eine Kostensteigerung von 3,81 Millionen auf 5,5 Millionen Euro. Dies entspricht einer Kostensteigerung von 45%.
Harcke weiter: „Unser Ziel ist, ziemlich dicht an den ursprünglichen Preisvorgaben zu bleiben“ und versucht ein Gegensteuern. Damit ist zu befürchten, dass die restlichen Abschnitte im Ausbaustandard deutlich weniger hochwertig ausfallen könnten, als es sich die Stadt mit dem Ausbau der Straßenzüge erhofft. Die Frage muss gestellt werden, ob dann Standard-Hochbahnsteige gewählt werden, damit architektonische Abstriche gemacht oder sogar ganz auf wichtige Details verzichtet werden müssen, die zuvor als Verbesserungen beim „Projekt 10/17“ angepriesen wurden.
Spätestens beim Ausbau der Haltestelle Steintor (geplant für 2017) ist erneut ein hochwertiger Ausbau im gesamten Umfeld gefordert. Auch hier hat die Transtec weitere Preissteigerungen prognostiziert: von 9,6 Mio. Euro auf ca. 13,5 Mio. Euro, d. h. ca. 30%. Käme es hier zu Abstrichen, um die „10/17“-Kosten insgesamt unter 50 Mio. Euro zu halten, würde der Nutzen des Ausbaus insgesamt in Frage zu stellen sein.
Die Initiative Pro D-Tunnel e. V. fordert die Region und den Stadtrat auf, sich alle Zahlen zum „Projekt 10/17“ und alle drohenden Mehrkosten von der Infra zusammenstellen und offenlegen zu lassen. Jegliche Nachverhandlungen und Nachfinanzierungen dürften unter verschärfter Beobachtung von Kontrollgremien und der Bürgerinnen und Bürger stehen. Nach wie vor ist noch keine Zusage über die Höhe der Landesfördergelder von der Landesnahverkehrsgesellschaft LNVG ergangen. Sollte das Land Niedersachsen nur den 2014 beantragten Anteil ohne die Preissteigerungen fördern, bleiben Region und Stadt auf den Mehrkosten sitzen und müssten diese alleine „draufbuttern“.
Als erste realistische „Sparmaßnahme“ fordert Pro D-Tunnel e. V. die sofortige Aufgabe des Abschnittes 1, also den Bau der „Stummelstrecke” von der Ernst-August-Galerie durch die Post-Unterführung zum Raschplatz. Hier würden sich sofort 15 Mio. Euro und mehr einsparen lassen, gleichzeitig würden etliche, durch die Planung generierte Probleme zu den Akten gelegt. Ein Anschluss an die Bestandstrecke zum Bahnhofsvorplatz würde dennoch zumindest stückweise Barrierefreiheit am Bahnsteig „Rosenstraße“ herstellen.
Kontaktadresse:
Initiative Pro D-Tunnel e. V., Jens Pielawa, H.-Heine-Straße 21, 30173 Hannover, pielawa@pro-d-tunnel.de
Herausgegeben am 5. April 2016 • V.i.S.d.P.: Jens Pielawa