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Pressemitteilung (05.02.15): „Ein Scherz“ – Löcher in Hochbahnsteig-Dächern entrüstet Bauausschuss
von Jens Pielawa (Kommentare: 0)
„Ein Scherz“ – Löcher in Hochbahnsteig-Dächern entrüstet Bauausschuss
Pläne und Entwürfe sind seit Juli 2014 bekannt
Am 5. Februar berichtete die hannoversche Presse (HAZ und Neue Presse) über die Bauausschusssitzung vom 4. Februar. Dort wurden mit der Drucksache Nr. 2475/2014 Details der oberirdischen Stadtbahnstrecke D-West diskutiert. Die Entwürfe für die Hochbahnsteige Hauptbahnhof/Raschplatz und Steintor der Architekten Bünemann und Collegen stießen dabei auf Verwunderung – die Dächer der geplanten Hochbahnsteige weisen großflächig Löcher auf und überdecken nur knapp ein Drittel der Bahnsteigfläche.
Der baupolitische Sprecher der Grünen Michael Dette wird zitiert, dass der Entwurf „ein Scherz“ sei. Auch die SPD zeigte sich wenig erfreut über das voluminöse Dach mit den offenen Stellen. Die Beratung über die Drucksache wurde daraufhin auf Wunsch der SPD in die Fraktionen gezogen.
Es ist eigenartig, dass die Bauausschussmitglieder erst jetzt die Entwürfe der geplanten Hochbahnsteige – offenbar vollkommen unvorbereitet – kritisieren und sich damit auseinandersetzen. Die Siegerentwürfe aus dem Wettbewerb zur Gestaltung von drei Haltestellen sind seit Juli 2014 öffentlich einsehbar gewesen. Auch eine Pressemitteilung der Initiative Pro D-Tunnel vom 24.07.2014 hat darauf hingewiesen. Der Bauausschuss hat somit ein halbes Jahr verschlafen, sich kritisch mit dem mangelhaften Wetterschutz und dem Design auseinanderzusetzen. Ebenso sind die mangelhaften Aufenthaltsqualitäten der zu klein bemessenen Hochbahnsteige seit längerem ein Thema, die den Politikern Sorgen machen sollte.
Im Übrigen verwundert die Aussage des Infra-Mitarbeiters Martin Vey, dass es „in Hannover ohnehin gar keine komplett überdachten oberirdischen Stationen gebe“. Die Infra als Inhaberin des Streckennetzes scheint dabei Haltestellen wie z. B. Noltemeyerbrücke, Brabeckstraße, Messe/Ost oder einige der Umsteigeanlagen vollkommen ausgeblendet zu haben, auf denen die Bahnsteige in gesamter Länge überdacht sind.
Unvorbereitete Politiker mit lückenhaftem Detailwissen sowie halbgare Aussagen der Planer weisen erneut darauf hin, dass das „Projekt 10/17“ im Detail immer mehr Fragen aufwirft, die sich erst hinterher nach kritiklosen politischen Beschlüssen aufzeigen. Insgesamt stellen die Planungen zur D-Linie für die Fahrgäste als auch den Stadtbahnbetrieb ein stetig großes Ärgernis dar und scheinen von den Verantwortlichen nicht mehr richtig im Griff zu sein.
Kontaktadresse:
Initiative Pro D-Tunnel e. V., Jens Pielawa, H.-Heine-Straße 21, 30173 Hannover, pielawa@pro-d-tunnel.de
Herausgegeben am 5. Februar 2015 • V.i.S.d.P.: Jens Pielawa