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Neues von Pro D-Tunnel
Pressemitteilung (20.04.14): „Acht Jahre Chaos in der Innenstadt”
von Jens Pielawa (Kommentare: 0)
»Acht Jahre Chaos in der Innenstadt« –
Freud’scher Versprecher von Hauke Jagau?
Am 17. April veranstaltete die Hannoversche Allgemeine Zeitung das »HAZ-Forum«, bei dem sich die zwei aussichtsreichsten Kandidaten zur Regionspräsidentenwahl den Fragen von Bürgern und der Presse stellten. Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) und Herausforderer Axel Brockmann (CDU) haben dabei u. a. Themen wie den Zoo, das Klinikum, Alkoholverbote in der Stadtbahn und auch die D-Linie diskutiert.
In der HAZ vom 19.04. als auch im Online-Artikel wird Hauke Jagau zum D-Tunnel zitiert: »›Das wurde ja alles durchgerechnet.‹ Die hohen Kosten seien das zentrale Argument gegen einen Tunnel, dessen Bau zudem ›acht Jahre Chaos in der Innenstadt‹ bedeuten würde.«
Offenbar hat sich Hauke Jagau hier einen Lapsus linguae geleistet (Freud’scher Versprecher) und insgeheim an seine vergangene Amtszeit als Regionspräsident gedacht.
Der Bau der 1. Ausbaustufe des D-Tunnels in der Innenstadt verursacht weder acht Jahre Bauzeit noch »Chaos«. Wiederum zeigt sich, dass zum Thema aus der Region irgendetwas behauptet wird, das jeglicher sachlicher Grundlage entbehrt.
Zum Vergleich: die Tunnelstrecke der Linie C-Ost (Aegi–Rampe Hans-Böckler-Allee) hat in etwa dasselbe Bauvolumen wie die 1. Ausbaustufe des D-Tunnels (Goetheplatz–Hbf.). Die Gesamtstrecke C-Ost beträgt ca. 1,8 km, davon wurden zwei Tunnelröhren mit ca. 550 m bergmännisch vorgetrieben (»gebohrt«). Der Bauzeitenplan zur C-Ost hat für den gesamten Tunnelrohbau ca. 3 Jahre vorgesehen (Schildvortrieb und Ausbau, sowie bei offener Bauweise für Baugrubenwände, Aushub, Rohbau und Verfüllung).
Der D-Tunnel weist ca. 600 m offene Bauweise in der Goethestraße und auf dem Steintorplatz (zur Komplettierung der Station) auf. Bis zum Hauptbahnhof sind ca. 750 m Tunnelröhren zu bohren. Von dieser Bauweise wird man in der Innenstadt nur zwei ca. 25 × 25 m große Start- und Zielschächte am Steintor (bei der heutigen Eisdiele) und westlich neben der Spindel am Parkhaus Rundestraße sehen – der Tunnelbau geht dabei vollkommen verkehrsunabhängig und ohne Störungen der nördlichen Innenstadt unterirdisch vonstatten. Siehe auch Lagepläne zum D-Tunnel unter www.pro-d-tunnel.de/downloads.htm
Chaos und Störungen hat es in den 30 Jahren des U-Bahn-Baus in Hannover nicht wesentlich gegeben. Sicherlich bedurfte es großer Baustellen, jedoch wurden Maßnahmen vom U-Bahn-Bauamt getroffen, um den Verkehr und den Straßenbahnbetrieb darüber weitgehend störungsfrei aufrechtzuerhalten. Rege Gespräche mit Anliegern trugen stets zu Problemlösungen während der Bauzeit bei. Wenn der Regionspräsident in seiner Jugend diese Bauzeiten als »Chaos« empfunden hat, beruht das ganz allein auf seiner eigenen persönlichen Empfindung, die er nicht als gemeingültig hinzustellen hat.
Die Initiative Pro D-Tunnel fordert die Regionsspitze und die verantwortlichen Planer weiterhin auf, unsachliche und jeglicher fachlicher Grundlage entbehrender Angstbegriffe zum D-Tunnel zu vermeiden.
Als Zeichen des unverminderten Protestes gegen die geplante oberirdische Streckenführung wurde eine erneute Demonstration für den 17.05. in der Innenstadt beantragt. Eine separate Ankündigung dazu wird folgen.
Kontaktadresse:
Initiative Pro D-Tunnel e. V., Jens Pielawa, H.-Heine-Straße 21, 30173 Hannover, pielawa@pro-d-tunnel.de
Herausgegeben am 20. April 2014 · V.i.S.d.P.: Jens Pielawa