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Pressemitteilung (09.01.14): HAZ-Artikel „Was hilft?” – Tödliche Stadtbahnunfälle
von Jens Pielawa (Kommentare: 0)
HAZ-Artikel vom 09.01. »Was hilft?« – Tödliche Stadtbahnunfälle, Unfallstatistiken unter Verschluss, aktionistische Politiker und geplante Gefahrenpunkte
Vor dem Hintergrund von sich häufenden tödlichen Unfällen mit Stadtbahnen entsteht zur Zeit eine politische Diskussion über die Sicherheit des hannoverschen Schienenverkehrs. Politiker aller Parteien ergehen sich dabei in latenten Schuldzuweisungen als auch in Vorschlägen zur Verbesserung der Sicherheitsstandards. Empfehlungen wie zusätzliche Blinklichter, Warntöne, zusätzliche Zäune und sogar Schranken (!) lassen höchstens Aktionismus erkennen. Auch Schuld bei der Üstra zu suchen ist ein Weg geringsten Widerstands. Diese hatte direkt am Ort des letzten Unfalls am Bahnsteig »Spannhagengarten« sogar noch vor wenigen Wochen erst ein neues Drängelgitter nachrüsten lassen. Zudem ist der Unfall mit geringer Geschwindigkeit passiert und dennoch tragischerweise tödlich ausgegangen.
Im Artikel der HAZ steht deutlich die Erkenntnis, dass besondere Bahnkörper und deren Sicherheitsanlagen wie Drängelgitter, Ampeln und Absperrungen die effektivsten Baumaßnahmen zur Verhinderung von Personen- und Verkehrsunfällen darstellen.
Vorliegende Unfallstatistiken und Vergleiche zwischen straßenbündigen Gleisen und abgetrennten Bahnkörpern untermauern diese These. Im Zuge der D-Linien-Neubauplanung wurden solche Nachweise mit einbezogen, dennoch offenbar weitgehend von der Politik ignoriert. Die Initiative Pro D-Tunnel e. V. fordert die Region Hannover deshalb auf, diese vorliegenden Unfallstatistiken zu veröffentlichen und nicht weiter unter Verschluss zu halten (ebenso wie einige andere wichtige vorliegende Erkenntnisse zum Stadtbahnverkehr im Allgemeinen und zur D-Linie im Besonderen).
Zudem fordern wir die Politik auf, sich zu überlegen, warum man die Zustimmung zur Schaffung neuer Gefahrenpunkte in der Innenstadt gegeben hat. Mit der Oberflächenstrecke der D-Linie werden einige Problemzonen erst neu errichtet, statt solche zu verhindern oder zu beseitigen. Prominentes Beispiel: Mit dem sogenannten »Shared Space« rund um den neuen geplanten Bahnsteig »Hauptbahnhof« zwischen Herschelstraße und dem »Posttunnel« wird ein Gefahrenherd ersten Ranges in eine der passantenreichsten Stellen der City eingebaut. Hier werden Fahrgäste ohne besondere Absicherungen kreuz und quer über die straßenbündigen Gleise laufen – unachtsame Passanten mit Kopfhörer ebenso wie unter Zeitdruck eilende Reisegäste mit dem Ziel Hauptbahnhof. Ohne Polemik warnt Pro D-Tunnel e. V. vor brenzligen Situationen entlang der neuen D-Linie und mahnt, dass mögliche wöchentliche Unfall-Schlagzeilen ab 2018 nicht zum Alltag werden sollten. Geringe Geschwindigkeiten einer Stadtbahn können dennoch zu Unfällen führen.
Die Politik ist gefordert, Gefahren für die Bürgerinnen und Bürger Hannovers zu vermeiden – statt diese neu zu erzeugen. Tragische Unfälle mit tödlichem Ausgang sollten nicht mit blindem Aktionismus begegnet werden, sondern zum verstärkten Nachdenken anregen, ob politisch beschlossene Projekte mit hohem Gefahrenpotential und fraglichem Verkehrswert womöglich eher noch abzuwenden sein müssen. Vorliegende Unfallstatistiken lassen dabei wichtige Rückschlüsse für Stadtbahn-Neubauten zu. Besondere Bahnkörper und Tunnel sind und bleiben die gefahrloseste Variante für Stadtbahnstrecken.
Kontaktadresse:
Initiative Pro D-Tunnel e. V., Jens Pielawa, H.-Heine-Straße 21, 30173 Hannover, pielawa@pro-d-tunnel.de
Herausgegeben am 9. Januar 2014 · V.i.S.d.P.: Jens Pielawa